„Star Trek: Enterprise”: Der Plan, Captain Archer zu töten

Oliver Trebes, 14.11.2023 18:00 Uhr
„Star Trek: Enterprise”: Der Plan, Captain Archer zu töten

Showrunner Manny Coto hatte den Plan, Captain Archer in der vierten Staffel von Star Trek: Enterprise zu töten und zu ersetzen. Warum wurde dieser Plan verworfen?

Die vierte Staffel von „Star Trek: Enterprise” hätte beinahe eine dramatische Wendung genommen, wenn die Überlegungen des Showrunners Manny Coto Früchte getragen hätten. Coto spielte mit dem Gedanken, eine neue Dynamik in die Serie zu bringen, indem er den Protagonisten, Captain Jonathan Archer (Scott Bakula), aus der Serie entfernte und durch einen neuen Charakter ersetzte. Die Idee dahinter war, frischen Wind in die Erzählstruktur zu bringen und damit neues Konfliktpotential zwischen der Besatzung der NX-01 Enterprise und einem neuen Captain zu schaffen.

Dieser Plan wurde jedoch von Rick Berman, dem ausführenden Produzenten von Star Trek, nicht umgesetzt. Berman entschied sich gegen einen so radikalen Wechsel und Scott Bakula blieb in seiner etablierten Rolle als Captain Archer. Dies bedeutete auch, dass die Besatzung der NX-01 Enterprise keine Konflikte mit einem neuen Vorgesetzten aushandeln musste, was eine gewisse Stabilität innerhalb der Serie bewahrte.

In der vierten Staffel erlebten die Fans jedoch eine weitere, eigenständige Handlung, die im Mirror Universe, einer alternativen Realität, spielt. In dem spannenden Zweiteiler 'In a Mirror, Darkly' wurde Mirror Archer von Empress Hoshi Sato (Linda Park) verraten. Dieser Verrat verhinderte Archers Versuche, an die Macht zu kommen, und führte zu einer Handlung, die damit endete, dass Sato sich selbst zur Kaiserin krönte. Diese Geschichte könnte Interessierte an die Figur der Empress Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) in „Star Trek: Discovery” erinnern, was auf subtile Verbindungen zwischen den Serien hindeutet.

Die Entscheidung, Captain Archer nicht aus „Star Trek: Enterprise” zu schreiben, könnte auch von der Furcht vor negativen Reaktionen der Fans beeinflusst worden sein. In der Vergangenheit hatte das „Star Trek”-Universum bereits vergleichbare Erfahrungen gemacht. Besonders deutlich wurde dies beim unerwarteten Tod von Commander Trip Tucker im Serienfinale von „Star Trek: Enterprise”, ein Ereignis, das unter den Fans für viel Diskussionsstoff sorgte.

Außerdem gab es bereits eine Vorgeschichte für solche Reaktionen. In „Star Trek: The Next Generation” gab es eine Episode, in der Captain Jean-Luc Picard vorübergehend durch Captain Edward Jellico ersetzt wurde. Diese Entscheidung löste bei einem Teil des Publikums Unzufriedenheit aus. Es scheint also, dass die Beibehaltung des Kerns der ursprünglichen Besatzung von den Machern als ein wichtiger Aspekt für die Kontinuität der Serie und die Zufriedenheit der Fans angesehen wurde.

„Star Trek: Enterprise” und die Geschichten rund um Captain Archer können auf der Streaming-Plattform Paramount+ verfolgt werden. Hier haben die Zuschauer die Möglichkeit, noch einmal in die Abenteuer der NX-01 Enterprise einzutauchen und zu spekulieren, wie sich die Serie entwickelt hätte, wenn Manny Cotos Plan umgesetzt worden wäre.