Simu Liu, Mark Ruffalo und das MCU-Problem mit Spoilern

09.04.2025 10:28 Uhr
Simu Liu, Mark Ruffalo und das MCU-Problem mit Spoilern Marvel

Simu Liu erfährt den „Avengers: Doomsday“-Cast über einen Livestream – und macht Tom Holland und Mark Ruffalo dafür verantwortlich. Ein Kommentar über Spoilerkultur und Misstrauen bei Marvel.

Es war ein kurzer, aber aufschlussreicher Satz von Simu Liu: „Tom Holland und Mark Ruffalo haben es für uns alle ruiniert.” Gemeint ist das Informationsmanagement bei Marvel Studios. Im Kontext von „Avengers: Doomsday” zeigt sich einmal mehr, wie sehr Marvel inzwischen seinen Schauspielerinnen und Schauspielern misstraut – und warum das Thema Spoilerkultur im MCU nicht nur ein Running Gag, sondern ein echtes Problem geworden ist.

Simu Liu wusste, dass er bei „Avengers: Doomsday” dabei ist. Aber wer noch? Das hat er wie viele Fans über den Livestream erfahren. Eine bewusste Entscheidung der Marvel-Verantwortlichen, die offenbar lieber komplette Cast-Infos geheim halten, statt auf Vertrauen zu setzen. Dabei steht längst im Raum, ob viele dieser „Leaks” überhaupt unbeabsichtigt sind. Die Reaktionen auf Reddit deuten klar darauf hin: Viele glauben, dass Holland und Ruffalo gezielt als PR-Figuren eingesetzt wurden – für „zufällige” Spoiler, die viral gehen und das Interesse steigern sollen.

Die Zeiten, in denen ein versehentlich enthüllter Spoiler auf Begeisterung oder Empörung traf, sind vorbei. In den Kommentaren heißt es: „Das war nie echt” oder „Natürlich ist das Marketing”. Gerade der Moment mit dem „Endgame”-Poster wird als gestelltes Ereignis gesehen. Auch die Szene mit Holland und der „confidential”-Seite halten viele für eine geplante Aktion. Der Glaube an die Authentizität dieser Enthüllungen ist bei vielen Fans längst verloren gegangen.

Was bedeutet das für Leute wie Simu Liu? Viele Kommentare bringen es humorvoll auf den Punkt: „Er ist einer von uns.” Oder: „Simu war auch nur auf YouTube unterwegs.” Doch der ernste Kern bleibt: Wenn selbst Hauptdarsteller die Informationen über ihre Kollegen aus Livestreams ziehen müssen, zeigt das ein fundamentales Kommunikationsproblem. Schauspieler werden zu Erfüllungsgehilfen eines PR-getriebenen Systems degradiert, das Kontrolle über alles stellt – selbst über den eigenen Cast.

Ob die Geheimhaltung bei Marvel notwendig ist oder nicht, lässt sich diskutieren. Klar ist aber: Die aktuelle Strategie sorgt für Misstrauen, sowohl auf Seiten der Darstellenden als auch bei den Fans. Und was als Spoiler-Gag begann, ist längst zum Symbol für ein toxisches Verhältnis zwischen Studio und Öffentlichkeit geworden.