SAG-AFTRA: Verhandlungen mit AMPTP werden am Dienstag fortgesetzt
SAG-AFTRA und die Hollywood-Studios werden ihre Verhandlungen am Dienstag fortsetzen. Die Gespräche wurden wegen zu großer Differenzen unterbrochen.
Am kommenden Dienstag werden die Verhandlungen zwischen der amerikanischen Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und den großen Hollywood-Studios fortgesetzt. Dies geht aus einer Erklärung des Studiomanagements hervor, das die Initiative zur Wiederaufnahme der Gespräche ergriffen hat. Die Verhandlungskommission der SAG-AFTRA bestätigte in einer Mitteilung an ihre Mitglieder, dass die Gespräche fortgesetzt werden.
Die Nachricht von der Fortsetzung der Verhandlungen kam überraschend am Samstagnachmittag. Es wurde bekannt gegeben, dass die offizielle Ankündigung gemeinsam vom Verband und der Allianz der Produktionsfirmen, AMPTP, erfolgte. Darüber hinaus wurde bekannt, dass bei der Wiederaufnahme der Gespräche auch einige Topmanager der AMPTP-Mitgliedsunternehmen anwesend sein werden. Die Wiederaufnahme der Gespräche ist umso wichtiger, als der erste branchenweite Streik der SAG-AFTRA seit über 40 Jahren gerade die 100-Tage-Marke überschritten hat.
Tatsächlich gerät die SAG-AFTRA-Führung zunehmend unter Druck. Sowohl die Tarifverhandlungen als auch der Streik - der erste branchenweite Streik seit 1980 - müssen zu einer Lösung geführt werden. Ein interessantes Element in dieser Angelegenheit ist George Clooney. Der als A-Lister bekannte Schauspieler, der in der Vergangenheit bereits intensive Erfahrungen mit Hollywood-Gewerkschaften gemacht hat, brachte letzte Woche einen alternativen Vorschlag auf den Tisch, der höhere Streaming-Renditen ermöglichen soll. Dies sorgte nicht nur bei der SAG-AFTRA-Führung für Unruhe, auch die Allianz der Produktionsfirmen AMPTP verkündete überraschend eine 'Pause' in den Gesprächen, da die Differenzen in den Kernfragen zu groß seien.
Und noch etwas macht die Wiederaufnahme der Gespräche spannend. Die Zeit drängt. Die Dreharbeiten für neue TV-Episoden oder Filme noch in diesem Jahr stehen auf dem Spiel. Vor dem abrupten Abbruch der Gespräche hatte die Branche bereits den 6. November als Drehbeginn ins Auge gefasst. An den Verhandlungen mit WGA und SAG-AFTRA sind unter anderem Bob Iger von Disney, Donna Langley von NBCUniversal, Ted Sarandos von Netflix und David Zaslav von Warner Bros. Discovery beteiligt.
Bei der Ankündigung der Wiederaufnahme der Verhandlungen betonte die SAG-AFTRA-Verhandlungskommission, dass sie stark, geeint und bereit sei, einen Vertrag auszuarbeiten, der die Opfer ihrer Mitglieder würdigt. Gleichzeitig warnte sie ihre Mitglieder davor, den Gerüchten Glauben zu schenken und unterstrich ihre unnachgiebige Verhandlungsposition. Sie schloss ihre Botschaft mit den Worten: 'Ein weiterer Tag. Einen Tag stärker. So lange es dauert. Man könne davon ausgehen, dass sie bereit seien, für ihre Interessen zu kämpfen. Jetzt liegt es an beiden Seiten, eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu finden. Es steht viel auf dem Spiel, nicht zuletzt die Zukunft vieler Filmprojekte und damit der gesamten Branche.