Roddenberry-Regel: Grundsatz des Star-Trek-Gründers wird zu Grabe getragen

Oliver Trebes, 25.06.2017 14:21 Uhr
Roddenberry-Regel: Grundsatz des Star-Trek-Gründers wird zu Grabe getragen

Eine lange und frustrierende Regel im Star-Trek-Universum wird mit Star Trek: Discovery beerdigt.

Über ein viertel Jahrhundert nach Gene Roddenberrys Tod (24. Oktober 1991) brechen die Autoren von Star Trek: Discovery mit einem alten Grundsatz, dass Mitglieder der Sternenflotte keine größeren Konflikte untereinander austragen, es sei denn, sie sind von einer fremden Kraft besessen.

An diese Regel wurde sich zwar nicht strikt in allen bisherigen 700 Folgen des Star-Trek-Franchise gehalten, aber man versuchte in Bezug auf die Darstellung einer idyllischen Zukunft die menschlichen Makel der Sternenflotten-Mitglieder zu minimieren.

Da sich dadurch vorallem die Konflikte auf Charaktere beschränkte, die nicht der Sternenflotte angehörten, machte die Erzählweise der Geschichten und Episoden ziemlich einseitig. In Star Trek: Deep Space Nine führte man deshalb auch Haupt-Charaktere ein, die nicht der Sternenflotte angehörten.

In Star Trek: Discovery wurde den Autoren diese Beschränkung nicht mehr auferlegt, Aaron Harberts äußerte sich in einem Interview mit Entertainment Weekly:

"Wir versuchen, Geschichten zu erzählen, die kompliziert sind, mit Charakteren mit festen Standpunkten und starken Ansichten. Die Leute müssen Fehler machen - Fehler werden immer noch in der Zukunft gemacht. Wir werden immer noch in der Zukunft streiten."

Gretchen Berg fügt hinzu:

"Die Regeln der Sternenflotte bleiben gleich. Aber ob wir Menschen oder Aliens sind, ist keiner von uns perfekt."

Von der Idee von Gene Roddenberry trennt man sich aber nicht völlig. Und so sagt Harberts:

"Die Sache, die wir von Roddenberry mitnehmen ist, wie wir diese Konflikte lösen. Unsere Charaktere werden ihre Konflikt untereinander haben, aber es geht darum, wie sie eine Lösung finden und mit ihren Probleme umgehen."