Netflix Co-CEO: Erhöhte Maßnahmen gegen Passwort-Sharing könnten Wachstum 'für Jahre sichern'
Netflix forciert Maßnahmen gegen Passwort-Sharing unter Nicht-Haushaltsmitgliedern, was zur ersten Abonnentenreduktion seit einem Jahrzehnt führte.
Netflix hat Initiative ergriffen, um das Teilen von Kontopasswörtern mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts einzudämmen. Dies folgt auf einen Rückgang der Abonnentenzahlen – im ersten Quartal 2022 verlor die Streaming-Plattform 200.000 Abonnenten. Als Reaktion darauf hat Netflix eine neue Regelung eingeführt: Hauptkonteninhaber werden nun zur Kasse gebeten, statt Profile selbstständig zu löschen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, das Teilen von Passwörtern über Haushaltsgrenzen hinweg zu unterbinden, was bisher unkontrolliert praktiziert wurde.
Die Co-CEOs von Netflix, unter ihnen Greg Peters, betrachten die neuen regulativen Maßnahmen als einen essentiellen Schritt zur langfristigen Sicherung des Wachstums der Plattform. Laut Unternehmensangaben zeichnen sich bereits erste Erfolgsergebnisse ab. So gab es eine signifikante Umstellung von Nutzerhaushalten zu zahlenden Mitgliedschaften. Hierbei unterstützen zwei Features: die Möglichkeit, Profile zu übertragen („Transfer Profile”) und zusätzliche Mitglieder („Extra Member”) gegen eine Gebühr offiziell hinzuzufügen.
Für amerikanische Abonnenten wurden mit Wirkung vom 23. Mai Zusatzgebühren für das Teilen von Passwörtern eingeführt, sollten diese mit Personen geteilt werden, die nicht im gleichen Haushalt wohnen. Allerdings bietet Netflix auch die Option an, ein zusätzliches Haushaltsmitglied, das nicht am gleichen Wohnort lebt, gegen eine Gebühr in den Account aufzunehmen.
Die Funktionsweise des Streaming-Dienstes wurde angesichts der neuen Bestimmungen angepasst, um das Einhalten der Regelungen zu vereinfachen. Mit Maßnahmen wie dem Profiltransfer und einer verbesserten Geräte-Verwaltung stellt Netflix sicher, dass die Abonnenten auch auf Reisen auf ihr Konto zugreifen können und ihre Profile unkompliziert in ein neues oder bereits bestehendes Konto übernehmen können.
Noch ist das Passwort-Sharing ein weit verbreitetes Phänomen. Netflix schätzt, dass weltweit über 100 Millionen Haushalte sich Zugangsdaten teilen. Dieser Umstand hat negative Auswirkungen auf die Investitionsfähigkeit des Unternehmens, insbesondere in Bezug auf die Produktion hochkarätiger Inhalte. Während die Unternehmung durchaus das Risiko einer kurzfristigen Abwanderung von Nutzern durch die strengeren Regeln in Kauf nimmt, erwartet Netflix mittel- bis langfristig einen positiven Effekt auf das Unternehmenswachstum durch die Eingrenzung von Passwort-Sharing.
In der Zusammenfassung der Schritte gegen das Passwort-Sharing wird deutlich, dass Netflix dezidierte Maßnahmen eingeführt hat, welche auf lange Sicht zu einer Erhöhung der Abonnentenzahlen und somit zu einer Festigung der Wachstumslage führen könnten. Zum zweiten Quartal 2023 konnte die Plattform bereits eine Steigerung von 5,89 Millionen zahlenden Abonnenten verzeichnen. Die ergriffenen Maßnahmen bestehen aus Gebühren für das Teilen von Accounts und der Funktion, Profile auf ein anderes Konto zu übertragen oder zusätzliche Mitglieder einzubeziehen.