Coyote vs. Acme: Warner Bros. bietet Film anderen Verleihern an

Oliver Trebes, 14.11.2023 09:00 Uhr
Coyote vs. Acme: Warner Bros. bietet Film anderen Verleihern an Warner Bros.

Warner Bros. Discovery will den Animationsfilm Coyote vs. Acme anderen Distributoren anbieten und somit auf öffentlichen Druck reagieren.

Warner Bros. Discovery hat beschlossen, den Zeichentrickfilm „Coyote vs. Acme” anderen Verleihern anzubieten. Die Entscheidung folgt auf eine Welle öffentlicher Kritik, weil der Film wegen möglicher Steuervorteile zurückgehalten wurde. Hochrangige Manager des Unternehmens wie Mike De Luca, Pam Abdy und Bill Damaschke haben beschlossen, den Film für andere Vertriebskanäle freizugeben. Darüber hinaus hat Warner Bros. Discovery zugesagt, den Regisseuren und Hauptdarstellern des Films einen Streaming-Bonus zu zahlen, um ihr Verständnis für die geänderten Pläne zu zeigen.

Die ursprüngliche Entscheidung, „Coyote vs. Acme” zu stoppen, fiel vor dem Hintergrund einer internen Richtlinie, die die direkte Veröffentlichung von hoch budgetierten Filmen auf dem hauseigenen Streaming-Dienst Max verhindern soll. In der Vergangenheit hatte diese Politik bereits zur Einstellung anderer Projekte wie der Fortsetzung von „Scooby! Voll verwedelt” und eines Solofilms von „Batgirl” geführt. Offenbar ging man bei Warner Bros. davon aus, dass diese Filme nicht den nötigen Erfolg an den Kinokassen bringen würden, was den direkten Sprung ins Streaming verhindern sollte.

Die aktuelle Situation um „Coyote vs. Acme” ist für Warner Bros. Discovery nicht frei von möglichen zukünftigen Problemen. Sollte der Film mit einem anderen Verleiher ein Kinoerfolg werden, könnte die Entscheidung des Managements, den Film aus dem Programm zu nehmen, nachträglich in Frage gestellt werden. Zudem könnte sich ein Verkauf an einen Streaming-Dienst anstelle einer möglichen Kinoauswertung negativ auf die Gewinnmargen des Unternehmens auswirken.

Nicht zu vernachlässigen sind auch die wahrgenommenen Kommunikationsprobleme, die sich zwischen Warner Bros. Discovery und der kreativen Community entwickelt haben. Viele Filmschaffende äußern sich frustriert und unsicher über zukünftige Projekte mit dem Studio. Diese Stimmung könnte sich durch vorangegangene Ereignisse wie den Streik der SAG-AFTRA, der Warner Bros. bereits erhebliche Einbußen beschert hat, verschlechtert haben. Diese finanziellen Verluste und die angespannte Beziehung zur kreativen Klasse könnten wichtige Faktoren für den Verkauf von „Coyote vs. Acme” sein.

Trotz der interessanten Wende in der Strategie von Warner Bros. Discovery bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehung zwischen dem Studio und der Filmindustrie in Zukunft gestalten wird. Die Reaktionen der Branchenakteure auf die Freigabe von „Coyote vs. Acme” an andere Verleiher könnten die zukünftigen Geschäftspraktiken und das öffentliche Image des Unternehmens nachhaltig beeinflussen.