Sabra (Ruth Bat-Seraph)

Sabra (Ruth Bat-Seraph): Vom Marvel-Comic zur MCU-Heldin

17.02.2025 14:55 Uhr
Sabra (Ruth Bat-Seraph): Vom Marvel-Comic zur MCU-Heldin Marvel

Von den Marvel-Comics bis ins MCU: Ruth Bat-Seraph alias Sabra begeistert als israelische Heldin mit Superkräften und bewegter Geschichte. Alles über ihren Weg, ihre Kräfte und ihr Debüt in Captain America: Brave New World.

Sabra, auch bekannt als Ruth Bat-Seraph, ist eine der faszinierendsten, aber auch kontroversesten Superheldinnen im Marvel-Universum. Als erste israelische Superheldin in den Comics war sie ein Symbol für Stärke und Identität, sorgte aber auch für politische Diskussionen. Mit ihrem MCU-Debüt in „Captain America: Brave New World” (2025) wurde ihr Charakter modernisiert und an die Bedürfnisse des Filmuniversums angepasst. Doch wer ist Sabra wirklich – und was macht sie so besonders?

Sabras Ursprung und Geschichte in den Comics

Sabra wurde von Bill Mantlo (Autor) und Sal Buscema (Zeichner) erschaffen und erschien erstmals in einem kurzen Auftritt in „The Incredible Hulk #250” (1980), bevor sie in „The Incredible Hulk #256” (1981) offiziell eingeführt wurde. Ihr Name „Sabra” leitet sich vom hebräischen Begriff (רות בת-שרף) für in Israel geborene Juden ab – eine Anspielung auf die stachelige Kaktusfeige, die außen rau, aber innen weich ist.

Als mutierte Heldin mit übermenschlicher Stärke, Geschwindigkeit, Ausdauer und einem regenerativen Heilungsfaktor wurde Ruth Bat-Seraph zur Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad. Neben ihrer Superheldenrolle arbeitete sie auch als Polizistin in Jerusalem. Ihr erster Auftritt führte zu einem Missverständnis mit dem Hulk, den sie zunächst für einen Terroristen hielt – ein Konflikt, der später beigelegt wurde.

Sabra im Marvel Cinematic Universe (MCU)

In „Captain America: Brave New World” wurde Sabra neu interpretiert, um politischen Kontroversen zu entgehen. Verkörpert von der israelischen Schauspielerin Shira Haas, ist sie im MCU keine Mossad-Agentin und auch keine Mutantin. (Wie ScreenRant hier ausführlich erklärt, wurden Sabres Comic-Hintergrund und ihr MCU-Debüt stark angepasst, um kontroverse Reaktionen zu vermeiden.) Stattdessen wurde sie als ehemalige Black Widow Assassinin eingeführt, die im Red Room ausgebildet wurde – eine clevere Verbindung zu bestehenden MCU-Figuren wie Natasha Romanoff und Yelena Belova.

Im Jahr 2027 arbeitet sie als Sicherheitsberaterin von Präsident Thaddeus Ross und ist eine der wenigen Personen, die von der Inhaftierung von Samuel Sterns (The Leader) in Camp Echo One wissen. Während sie zunächst als Gegenspielerin zu Sam Wilson und Joaquin Torres auftritt – insbesondere durch ihre Beteiligung an der Gefangennahme von Isaiah Bradley – schließt sie sich schließlich dem Kampf gegen den eigentlichen Drahtzieher, The Leader, an. Ihr Beitrag im finalen Kampf macht sie zu einer wichtigen Verbündeten von Sam Wilson und könnte den Grundstein für zukünftige MCU-Auftritte legen – auch wenn die derzeitige politische Lage und die Kontroversen um den Charakter eine Rückkehr fraglich erscheinen lassen.

Kulturelle Bedeutung und Kontroversen

Sabra war von Anfang an ein politisch aufgeladener Charakter. Ihre Zugehörigkeit zum Mossad brachte ihr Anerkennung in der jüdischen Community, löste aber auch Kritik bei Palästinensern und arabischen Lesern aus, die sie als Symbol der israelischen Staatsgewalt sahen. Insbesondere ihre Erstauftritte in den 1980er-Jahren wurden vom Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel als „verherrlichend” bezeichnet.

Auch im MCU blieb die Kontroverse nicht aus: Die Ankündigung, Sabra in „Captain America: Brave New World” einzuführen, wurde von einigen als unsensibel empfunden, insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Israel-Gaza-Konflikts. Marvel Studios reagierte, indem sie die Figur umgestalteten – ein Schritt, der zwar politische Fallstricke vermeiden sollte, aber dennoch für hitzige Debatten sorgte.

Rezeption und Vermächtnis

Trotz seltener Auftritte bleibt Sabra eine bedeutende Figur im Marvel-Universum. Sie wurde als eine der „10 stärksten weiblichen Marvel-Protagonisten” von Comic Book Resources gelistet und gilt als eine der prominentesten internationalen Heldinnen im Marvel-Kanon. Während sie in Israel als Symbol weiblicher Stärke gefeiert wird, bleibt sie in anderen Teilen der Welt ein umstrittener Charakter.

Im MCU steht ihre Zukunft auf der Kippe – einerseits könnte sie ein wertvolles Mitglied in Sam Wilsons Team werden, andererseits könnten die politischen Implikationen ihre Rückkehr verhindern. Doch eines steht fest: Sabra hat ihren Platz in der Marvel-Geschichte sicher.