Dr. Manhattan – Der Gott unter den Superhelden

Dr. Manhattan ist die mächtigste Figur in „Watchmen“. Die gottgleichen Kräfte machen Jon Osterman unsterblich, doch entfernen ihn von seiner Menschlichkeit. Erfahre mehr über seine Entstehung, Fähigkeiten und seine Rolle im DC-Universum!

In der dystopischen Welt von Watchmen gibt es ein Wesen, das alle anderen überstrahlt: Dr. Manhattan. Er ist nicht nur der mächtigste Charakter der Graphic Novel von Alan Moore und Dave Gibbons, sondern auch eine zentrale Symbolfigur für die Grenzen des Superheldentums. Seine gottgleichen Superkräfte entfernen ihn zunehmend von seiner Menschlichkeit und stellen die Frage, ob absolute Macht auch absolute Entfremdung bedeutet.

Dr. Manhattan tauchte erstmals 1986 in Watchmen #1 auf. Alan Moore und Dave Gibbons schufen ihn als Dekonstruktion klassischer Superhelden und ließen sich dabei von Captain Atom, einer Figur von Charlton Comics aus den 1960er-Jahren, inspirieren. Sein blaues Erscheinungsbild geht auf Gibbons' frühere Arbeit an Rogue Trooper zurück.

Sein Name ist eine Anspielung auf das Manhattan-Projekt, mit dem die USA in den 1940er-Jahren die erste Atombombe entwickelten. In der Welt von Watchmen wird er von der US-Regierung als ultimative Waffe instrumentalisiert und erhält seinen Namen als Hinweis auf seine zerstörerische Macht. Als Emblem wählt er das Atomzeichen, ein Symbol für seine wissenschaftliche Herkunft.

Die Geburt eines Gottes

Dr. Manhattan wurde als Dr. Jonathan "Jon" Osterman geboren und war ursprünglich ein brillanter Atomphysiker. Doch ein Unfall mit Intrinsischer Feldenergie in einer Testkammer veränderte ihn für immer: Sein Körper wurde zerstört, doch Osterman setzte sich selbst wieder zusammen. Mit jedem Schritt seiner Rekonstruktion wurde er weniger Mensch und mehr eine übermächtige Entität mit nahezu unbegrenzten Superkräften.

In der Welt von Watchmen trägt er auch andere Namen:

• H-Bomb („Wasserstoffbombe”)

• Walking H-Bomb („Laufende Wasserstoffbombe”)

• The Indestructible Man („Der Unzerstörbare”)

Diese Bezeichnungen spiegeln die Angst wider, die seine Existenz in der Weltbevölkerung auslöst.

Superkräfte und Omnipotenz

Dr. Manhattans Superkräfte übertreffen die aller klassischen Superhelden und lesen sich wie eine Liste absoluter Macht:

• Materiemanipulation – Er kann Atome verändern, Materie erschaffen und zerstören.

• Teleportation – Er bewegt sich mühelos durch Raum und Zeit.

• Zeitwahrnehmung – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren für ihn gleichzeitig.

• Unsterblichkeit – Sein Körper kann nicht zerstört werden.

• Duplizierung – Er kann mehrere Versionen seiner selbst erschaffen.

• Übermenschliche Intelligenz und Geschwindigkeit – Seine Denkleistung übersteigt jedes menschliche Verständnis.

Trotz dieser gottgleichen Superkräfte sieht Manhattan sich selbst als Marionette, die ihre eigenen Fäden erkennen kann. Die Zeit ist für ihn nicht veränderbar, sondern eine festgelegte Abfolge von Ereignissen. Dadurch wird er zunehmend apathisch und verliert jede emotionale Verbindung zur Menschheit.

Die Grenzen der Allmacht

Dr. Manhattan ist nicht nur eine Figur der ultimativen Macht, sondern auch eine tragische Gestalt. Je weiter er sich von seinem Menschsein entfernt, desto mehr verliert er an moralischem Empfinden. Seine Beziehung zu Laurie Juspeczyk (Silk Spectre II) zerbricht, weil er ihre Emotionen nicht mehr nachvollziehen kann. Sein schrittweiser Rückzug von der Menschheit spiegelt das zentrale Thema von Watchmen: Wenn ein Superheld so mächtig wird, dass nichts ihn mehr berührt – ist er dann noch ein Held oder nur noch ein gleichgültiges Wesen?

Dr. Manhattan in den DC-Comics

Obwohl Watchmen als eigenständige Geschichte geplant war, wurde Dr. Manhattan später in das DC-Universum integriert. Hier findest du einige wichtige DC-Comic Auftritte von Watchman:

• Before Watchmen (2012) – Ein Prequel, das seine Herkunft weiter beleuchtet.

• Doomsday Clock (2017–2019) – Hier beeinflusst er das gesamte DC-Multiversum und begegnet Superman.

• The New 52 (2011–2016) – Das von Dr. Manhattan beeinflusste Reboot eines alternativen DC-Universums.

Seine Eingriffe in das Multiversum zeigen, dass seine Existenz weit über Watchmen hinausreicht.

Dr. Manhattan in Film und Fernsehen

Film

Dr. Manhattan erscheint im Film „Watchmen - Die Wächter” (2009), gespielt von Billy Crudup, dessen körperliche Darstellung auf Greg Plitt basiert. Jaryd Heidrick verkörperte die jüngere Version von Jon Osterman in Rückblenden. In der Handlung nutzt Ozymandias Dr. Manhattans Energieforschung, um mehrere Städte zu zerstören, ihn als Sündenbock darzustellen und so den Weltfrieden zu erzwingen. Wie in der Graphic Novel verlässt Manhattan die Erde nach dem Tod von Rorschach und zieht sich nach Mars zurück.

2024 erschien Dr. Manhattan zudem in der zweiteiligen animierten Adaption von Watchmen, in der er von Michael Cerveris gesprochen wird.

Serien

Dr. Manhattan tritt im Watchmen: Motion Comic auf, wo er – wie alle anderen Figuren – von Tom Stechschulte gesprochen wird.

In der HBO-Serie „Watchmen” (2019) wird er von Yahya Abdul-Mateen II verkörpert, wobei seine ursprüngliche Form von Darrell Snedeger und seine jüngere Version von Zak Rothera-Oxley dargestellt wird. In der Serie lebt er zunächst unerkannt als Cal Abar, der Ehemann von Angela Abar (Sister Night). Im Verlauf wird enthüllt, dass er trotz seiner wachsenden Distanz zur Menschheit erneut nach Liebe und einer Beziehung gesucht hat. Letztlich wird er zerstört, doch es bleibt angedeutet, dass er Angela einen Teil seiner Kräfte übertragen hat.